Was einem immer sehr schwer fällt....
Mir fällt Abschied nehmen immer sehr schwer. Meistens ist der Umstand gerade so, dass man sich besonders wohl fühlt wenn man Auf Wiedersehen sagen soll. Sei es, weil man gerade nett beisammen saß oder man gerade einen schönen Urlaub verbracht hat, alles Dinge, von denen man sehr ungern „tschüß“ sagt.
Noch schwerer fällt es mir Abschied von Menschen zu nehmen. Wenn ich sie dann auch noch gut kannte und sie mich über viele Jahre begleitet haben, ich viele schöne Erlebnisse mit ihnen teilen konnte und sie für mich in irgendeiner Art und Weise stets zu meinem täglichen Leben gehörten, tut mir das tief in meinem innersten extrem weh. Für mich ist es dieses Jahr schon das zweite Mal das ich diesen schweren Gang gehen muss und ich hatte gehofft das es nun erstmal wieder lange Jahre dauert bis es das nächste Mal passiert. Gestern nun erreichte mich die traurige Nachricht von Manuela Eckert, bei uns bekannt als „Darky“ oder auch „Darkangel“.
Darky ist gestern verstorben.
Diese Aussage traf mich genauso unvorbereitet, riss mir den Boden unter den Füßen weg und lässt mich gerade in einem merkwürdig luftleeren Raum schweben, den ich nicht beschreiben kann, am ehesten lässt es sich vergleichen mit dem Satz, der da oben so sinnlos und allein vor sich rum schwebt. Er sagt alles... unterstreicht alles und doch gar nichts.
Er wirkt so surreal.
Darky ist tot.
Das geht doch gar nicht!
Darky war immer da. Darky war die Hörerin der ersten Stunde, hat mich begleitet zu Zeiten, als gerade mal 10 Hörer zeitgleich (((EBM Radio))) hören konnten. Darky bereicherte nicht nur unser Radio und unseren Chat, sie war die gute Seele des Radios, der Webseite, des Chats, des Shops, der ganzen Radiofamilie und alles was mit da dran hängt. Es war halt Darky.
Sie hatte immer ein offenes Ohr, ein nettes Wort, freute sich stets einen zu sehen oder von einem zu lesen, war selten und wenn berechtigt kritisch, hatte das feeling für die kommenden Bands der Zukunft, pflegte die Kontakte, hielt den ganzen Haufen irgendwie zusammen. Auf manche wirkte das im ersten Augenblick befremdlich, sind wir doch alle die bösen, schwarz gekleideten Individuen mit den EVIL Pseudonymen, die uns so viel Darkness verleihen. Und da gibt es jemanden namens Darky, die so das ganze Gegenteil ist, weil sie so viel Herzlichkeit und Wärme ausstrahlt, das man damit im ersten Augenblick überfordert zu sein scheint und dann nach und nach merkt und sich denkt: hey, das geht ja auch!
Ich habe Manu kennengelernt, da ihr Ehemann mich angeschrieben hat und sich dafür bedankte, dass es das Radio gibt. Seitdem würde seine Frau nicht ständig die gleiche Musik hören sondern hätte Spaß an der bisher noch nicht gekannten Musik. So freundeten wir uns an und ich holte sie kurzerhand mit ins Boot, denn genauso jemand fehlte uns im Team. Sie bereicherte unser Radio in einem nicht zu beschreibenden Maße. Und nun soll ich von ihr Abschied nehmen? Ich kann es gar nicht und es fällt mir sehr schwer.
Ich hätte Dir gern noch so vieles gesagt und kann es nun nicht mehr tun. Leider habe ich meinem anderen Dingen im Leben oft den Vorrang gegeben und wenn war die Zeit wenn wir miteinander chatteten so knapp. Trotzdem möchte ich Dir für alles danken, was Du für mich, für das Radio, für das Team und für die Hörer gemacht hast. Am meistens möchte ich mich dafür bedanken (und ich glaube ich spreche für alle Radiohörer und Radiomitglieder), dass ich/wir Zeit mit Dir gemeinsam verbringen durften. Danke Manu. Du wirst immer bei uns bleiben!
Michi, der Radiomaster